Übersicht: Spartipps um Heizkosten zu senken
Ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland benötigt 60 - 80 % des jährlichen Energieverbrauches allein für die Heizung. Hinzu kommen noch einmal ca. 10 % für warmes Wasser.
Sie haben sowohl als Mieter wie auch als Hauseigentümer verschiedene Möglichkeiten die Heizkosten zu senken und damit viel Geld zu sparen. Fachkreise sprechen sogar davon, dass Eigentümer älterer Häuser durch Modernisierungen die Energiekosten auf die Hälfte reduzieren könnten.
Unsere Heizkosten - Spartipps : so können Sie Öl ( Heizöl ) bzw. Gas einsparen !
- Bauliche Maßnahmen zur Senkung der Heizkosten
- Heizkosten senken durch energiebewusstes Verhalten der Bewohner
- Heizkosten senken auf Teufel komm raus?
Bauliche Maßnahmen zur Senkung der Heizkosten
Mauerwerkstrockenlegung
Viele ältere Gebäude besitzen keine horizontale Sperrschicht im Sockelbereich oder die Sperrschicht ist defekt. Die Folgen: Feuchtigkeit steigt im Mauerwerk hoch. Das Wasser in den Wänden verschlechtert die Dämmeigenschaften der Wände erheblich. Die mit teurem Heizöl oder Gas erzeugte Wärme geht schnell verloren. Der Heizenergiebedarf steigt in diesen Bereichen stark an - Sie brauchen mehr Öl um die notwendige Wärme zu erzeugen. Für Sie bedeutet das wesentlich höhere Heizkosten.
Weitere häufige Ursachen für nasse Wände sind ein kaputtes Dach, eine defekte Dachrinne oder ein kaputtes Fallrohr an der Dachrinne. Die Folge sind auch hier nasse Wände und steigende Heizkosten.
Egal was die Ursachen für die nassen Wände sind, in jedem Fall droht ihnen Schimmel und eine massive Verschlechterung der Bausubstanz und des Wohnklimas. Bevor Sie irgend eine der anderen Maßnahmen zur Senkung Ihrer Heizkosten durchführen, sollten Sie auf jeden Fall erst die Ursachen und Auswirkungen des Feuchteschadens beseitigen.
Wärmedämmung der Außenwand
Hier haben Sie 2 Möglichkeiten: die Innen- und die Außendämmung. Die Außendämmung ist in der Regel teurer, als die Dämmung der Wandinnenseite. Aus bauphysikalischer Sicht ist sie aber der Innendämmung vorzuziehen. Bei einer stark gegliederten oder unter Denkmalschutz stehenden Fassade, bleibt ihnen aber nur die Innendämmung.
Wärmedämmung des Daches bzw. der obersten Geschossdecke
Da Wärme bekanntlich immer nach oben steigt, geht Ihnen prozentual wesentlich mehr Wärme durch die Decke verloren, als durch die Wände. Hier können Sie die Decke der obersten beheizten Etage oder den Fußboden des darüber liegenden Stockwerkes dämmen. Sollten Sie das Dachgeschoss auch noch nutzen wollen, bietet es sich an, gleich das Dach zu dämmen.
Wärmedämmung der Kellerdecke
Bei unterkellerten Gebäuden verschwindet Ihnen auch eine ganze Menge Wärme durch den Fußboden bzw. zieht hier die Kälte von unten hoch. Alternativ zur Dämmung der Kellerdecke können Sie auch eine Dämmschicht in den Fußboden im Erdgeschoss einbringen, wenn Sie den Fußboden sowieso sanieren müssen.
Heizkörpernischen verbessern
Heizkörper geben ihre Wärme nicht nur an die Raumluft ab, sondern strahlen auch direkt gegen die Außenwand. Durch das Anbringen einer Reflexionsschicht aus Aluminium hinter den Heizkörpern wird ein großer Teil dieser Strahlungswärme wieder in den Raum zurück reflektiert und verschwindet nicht ungenutzt durch die Wand.
Rohrleitungen dämmen
Heizungsrohre, die durch ungenutzte bzw. unbeheizte Räume führen, sollten gedämmt werden. Faustregel: die Dämmung sollte so stark sein wie die Rohre. So kommt die Wärme auch dort an, wo sie gebraucht wird und geht nicht zwischendurch ungenutzt verloren.
Heizungspumpen
Moderne Pumpen arbeiten effizienter als alte Pumpen. Hier sollten Sie prüfen, ob ein Austausch angebracht ist. Da die Pumpen für die Heizung einen wesentlichen Anteil am Gesamtstromverbrauch Ihres Haushaltes haben, sollten Sie diese auf möglichst kleiner Leistungsstufe laufen lassen. Die Zirkulationspumpe für das Warmwasser sollten Sie mit einer Zeitschaltuhr ausrüsten und nur dann laufen lassen, wenn sich auch Personen im Haus aufhalten.
Fenster erneuern
Wer noch einfach verglaste Fenster oder Kastenfenster hat, kann jede Menge Wärmeverluste vermeiden, indem er Fenster mit Wärmschutzisolierverglasung einbaut. Der u-Wert des Glases sollte 1,1 W/(m²K) oder geringer sein.
Heizkosten senken mit Vorhängen/ Jalousien/ Rollos/ Klappläden/ Rollläden
Selbst bei modernen Isolierglasfenstern mit Wärmeschutzglas ist nachts der Wärmeverlust durch die Fensterscheibe noch ca. doppelt so hoch, wie bei einem gleich großen Ausschnitt herkömmlicher Wand.
Bei solchen Werten können Sie bei Südfenstern prinzipiell auch ganz beruhigt sein, da Sie ja tagsüber den im vorherigen Abschnitt beschriebenen Wärmegewinn haben. Sie können aber auch mit recht einfachen Mitteln diese Wärmeverluste weiter reduzieren.
Egal ob Sie sich für Vorhänge, Jalousien, Rollos, Klapp- oder Rollläden entscheiden, wenn Sie diese abends schließen, schaffen Sie zwischen diesem und Ihrem Fenster ein Luftpolster von mehr oder weniger stehender Luft. Dieses Luftpolster wirkt dann wie eine Dämmschicht und verringert die Wärmeverluste durchs Fenster.
Sie können diese Wirkung bei Vorhängen und Jalousien auch ganz leicht selbst prüfen. Stellen Sie einfach ein Thermometer unmittelbar vor und eins unmittelbar hinter den Vorhang. Sie werden staunen, welche Temperaturunterschiede sich ergeben, obwohl die beiden Thermometer nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und nur durch einen Vorhang getrennt sind. Wenn es draußen richtig kalt ist, brauchen Sie für diesen Test nicht einmal ein Thermometer. Dann reicht es schon aus, dass Sie einfach mal mit der Hand hinter den Vorhang fassen, um den Temperaturunterschied zu spüren.
Um eine optimale Wirkung zu erreichen, sollte der Abstand vom Vorhang (bzw. der Jalousie oder dem Rollo) zum Fenster nicht größer als 10 cm sein. Bei Roll- oder Klappläden ist es wichtig, dass sie ringsherum möglichst dicht schließen um ein stehendes Luftpolster zu erreichen. Nicht gedämmte Rollladenkästen sollten nachträglich gedämmt werden.
Wärmerückgewinnung
Bei herkömmlichen Heizungen geht sehr viel Wärme ungenutzt durch den Schornstein verloren. Bei modernen Heizungen auf Basis der Brennwerttechnik wird ein Teil dieser Verluste ebenfalls genutzt. Brennwerttechnik gibt es für Gas und für Öl.
Ausreichendes Lüften ist wichtig, um Schimmelbildung zu vermeiden. Aber bei jedem Lüften ziehen große Mengen teuer erwärmter Luft ungenutzt zum Fenster hinaus. Abhilfe schafft hier der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Auch hier wird ein Teil der Abwärme genutzt, bevor die Luft das Haus verlässt.
Nutzung alternativer Energien
Öl wird immer teurer, Sonne kostet nichts - nicht mal Steuern! Sie können mit einer Solaranlage direkt warmes Wasser für die Heizung erzeugen oder mit einer Fotovoltaikanlage Strom erzeugen, den Sie zum Heizen nutzen können. 10 kWh gewonnene Energie entsprechen 1 Liter Öl bzw. 1 m³ Erdgas. Klar dauert es auch hier eine ganze Weile, bis sich die Anlage rechnet, aber die Anlagen werden von Jahr zu Jahr verbessert und effektiver. Außerdem wächst die Nachfrage und die Anzahl der Hersteller stetig, so dass die Preise auch immer niedriger werden.
Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich auch die Wärmepumpen. Je nach Art der Anlage wird die Wärme aus der Umgebungsluft, des Grundwassers oder aus der Erde um das Haus herum gewonnen und für die Heizung genutzt.
Heizkosten senken durch energiebewusstes Verhalten der Bewohner
Heizkosten sparen durch Stoßlüften
Wenn Sie Ihr Fenster den ganzen Tag gekippt öffnen, haben Sie zwar einen Lüftungseffekt, aber die teuer erwärmte Luft zieht ständig ungenutzt aus dem Fenster. Um Heizkosten zu sparen sollten Sie zum Lüften die Fenster nicht über längere Zeit ankippen, sondern Stoßlüften. Das bedeutet Sie öffnen das Fenster vollständig und so lang, bis die alte gegen die neue Luft ausgetauscht ist. Wichtig ist, dass aber nur der Luftaustausch stattgefunden hat und sich die Wände nicht abgekühlt haben. Faustregel: 3 bis 4 Mal am Tag für je 3 Minuten lüften.
Früher kam ich immer ins Grübeln, wie ich als Berufstätiger 3 bis 4 Mal am Tag lüften soll. Früh sind wir schon wenige Minuten nach dem Aufstehen aus dem Haus, und abends müsste ich jede Stunde einmal lüften, damit ich in der Norm bleibe.
Wie oft Sie lüften müssen richtet sich danach, wie viele Leute sich in dem Raum länger aufhalten. Wenn Sie den ganzen Tag arbeiten, befindet sich auch nicht so viel verbrauchte Atemluft im Zimmer und weniger Lüften reicht aus. Auch die 3 Minuten sind nur ein Orientierungswert. Wenn Sie kleine Fenster und große Räume haben, kann es durchaus länger dauern, bis die Luft vollständig ausgetauscht ist.
Heizkosten einsparen durch Nachtabsenkung
Spartipp für Eigentümer: In der Regel werden zwischen 23 und 5 Uhr keine 20 Grad in den Wohnräumen benötigt. Sie können Heizkosten sparen, indem Sie an Ihrer Heizungsanlage eine Nachtabsenkung mit ca. 1 bis 2 Grad unter der Tagesraumtemperatur einstellen bzw. einstellen lassen. Eine weitere Absenkung macht meist keinen Sinn, da dann das Aufheizen am Morgen so viel Energie verbraucht, dass die Einsparung durch die Nachtabsenkung wieder aufgehoben wird.
Thermostatventile frei halten
Thermostatventile sind für die Regelung der Raumtemperatur zuständig. Sie können Ihre Aufgabe aber nur richtig erfüllen, wenn sie nicht durch Vorhänge zugehangen oder Möbel bzw. Heizungsverkleidungen zugestellt sind.
Heizkosten reduzieren durch die richtige Raumanordnung
Dieser Spartipp ist für alle die Leser sehr interessant, die
- eine große Mietswohnung haben
- vorhaben, ein Haus zu bauen
- vorhaben, ein altes Haus umzubauen
Sie können schon durch eine geschickte Planung der Raumanordnung dafür sorgen, dass Sie später Heizkosten einsparen. Wer in einer kleinen Mietwohnung wohnt, kann auf Grund der Größe der Räume und der vorhandenen Wasseranschlüsse für Küche und Bad meist schwer etwas an der Raumanordnung ändern.
Bei der Planung gibt es 2 Grundsätze zu beachten:
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Wenn Sie einen Teil der Räume unbeheizt lassen (z.B. Schlafzimmer, Vorratskammer, Rumpelkammer), dann ordnen Sie diese Zimmer am besten nebeneinander an und nicht abwechselnd mit den beheizten Zimmern. Bei einer abwechselnden Anordnung geben die beheizten Zimmer einen Teil Ihrer Wärme an die ungeheizten Zimmer ab, wo sie ungenutzt abkühlt.
Viele Familien haben z.B. ein unbeheiztes Schlafzimmer mit fast ständigem offenem Fenster. Dort zieht dann die teuer angewärmte Luft aus dem beheizten Nebenraum sinnlos zum Fenster raus. Günstiger ist es dann, kalte Räume neben dem Schlafzimmer zu planen.
Andererseits können Sie diesen Wärmeaustausch auch geschickt ausnutzen, wenn Sie Räume haben, die in der Regel unbeheizt sind, aber überschlagen bleiben sollen. Dort erfüllt die Wärme aus den beheizten Nachbarzimmern genau ihren Zweck.
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Wenn Ihre Wohnung Zimmer zur Nord- und zur Südseite hat, legen Sie die Zimmer, die warm sein sollen (z.B. das Wohnzimmer) zur Südseite. Wir haben so große Fenster auf der Südseite des Wohnzimmers, dass die Wintersonne den sonst 20 Grad warmen Raum schon bis auf 25 Grad aufgewärmt hat. Dann sparen wir Heizkosten, indem wir die Türen zum Flur und dem Nordzimmer öffnen. Diese sind dann schön überschlagen warm, ohne dass wir sie heizen müssen.
Sie können diese kostenlos gewonnene Wärme natürlich auch in dem jeweiligen Zimmer "eingesperrt" lassen und sparen sich dort zusätzliches Heizen, wenn die Sonne schon lang weg ist. Damit Ihnen diese kostbare Wärme nachts nicht wieder durchs geschlossene Fenster verschwindet, sollten Sie auf jeden Fall den nächsten Tipp lesen.
Heizkosten senken auf Teufel komm raus?
Der wohl bekannteste Spartipp aus Zeitung und Internet ist: reduzieren Sie die Raumtemperatur in Ihrem Haushalt - je Grad Absenkung sparen Sie 6 % Heizkosten.
Rein rechnerisch kann das durchaus stimmen, aber die Mehrzahl unserer Leser wohnt aus Spargründen schon lang bei 18 20 Grad Raumtemperatur. Und die Leser, die eine höhere Raumtemperatur haben, heizen meist nicht aus Spaß mehr, sondern weil Ihnen sonst kalt ist. Eine weitere Senkung der Raumtemperatur geht hier eindeutig zu Lasten des Wohlbefindens. Uns geht es aber um Haushaltstipps mit denen Sie Heizkosten sparen, nicht um Haushaltstipps die Ihre Lebensqualität senken. Deshalb werden Sie solche Spartipps auf unseren Seiten vergeblich suchen.
Außerdem hat dieser Tipp noch einen anderen teuren Haken. Wenn Sie schon bei 18 Grad Raumtemperatur wohnen, und dann die Raumtemperatur in Wohnräumen noch weiter senken, gefährden Sie möglicherweise die Bausubstanz. Dann wirds erst richtig teuer.
Wann wirds schädlich für die Bausubstanz?
Egal welche Raumtemperatur Sie bevorzugen, um Schimmel und Bauschäden in Wohnräumen zu vermeiden, ist ausreichendes und richtiges Lüften notwendig. Erfahrungsgemäß werden aber warme Wohnungen meist gut gelüftet. Im Gegensatz dazu meiden Leute häufiges Lüften, wenn Sie bei 18 Grad oder weniger wohnen. Die Raumtemperatur sinkt beim Lüften im Winter dann oft schnell auf 16 Grad oder niedriger. Da die Wände in solchen Räumen relativ kalt sind und wenig Wärme abgeben, dauert es nach dem Lüften auch recht lang, bis die normale Raumtemperatur wieder erreicht ist. Logisch, dass dann Lüften Unbehagen auslöst und nur selten gelüftet wird.
Fazit: Wenn Sie sich bei 16 oder 17 Grad wohl fühlen, sparen Sie sich ruhig die 6 oder 12 Prozent Heizkosten. Achten Sie aber dabei unbedingt auf eine ausreichende Lüftung.
Sie lüften wie die Weltmeister und haben trotzdem Schimmel in der Wohnung? Dann ist falsches Lüften vermutlich nicht die Ursache für den Schimmel. Fehler auf Grund des Alters des Hauses oder Fehler die beim Bau / Umbau des Hauses oder bei Dämmmaßnahmen gemacht worden sind, können ebenso Schuld am Schimmel sein. In solchen Fällen sollte dringend ein Fachmann zu Rate gezogen werden.