Omas Haushaltstipps für die richtige Ernte von Obst und Gemüse
Wenn sich Obst und Gemüse lange halten sollen, kommt es auf die richtige Lagerung an. Aber die beste Obstlagerung und Gemüselagerung kann vergeblich sein, wenn man Fehler bei der Ernte macht. Darum hier Omas Tipps für alle Gartenbesitzer und Kleingärtner mit eigenem Obst- und Gemüseanbau sowie für Hobbygärtner mit Gemüsezucht auf dem Balkon:
Eine gute Vorratshaltung fängt schon bei der richtigen Ernte an!
Allgemeine Tipps zur Lagerfähigkeit:
Für alle Obst- und Gemüsesorten gilt prinzipiell: sorgfältig behandeln, jeden unnötigen Schlag, Quetschungen und Druckstellen vermeiden. "Angeschlagenes" Obst und Gemüse verdirbt schneller und steckt seinen "Nachbarn" schnell an. Also z.B. Lageräpfel vorsichtig pflücken und nicht vom Baum schütteln, überflüssige Erde abstreifen nicht abklopfen usw.
Nur einwandfreies Obst und Gemüse einlagern, angeschlagene Früchte sofort weiterverarbeiten. Die Ernte bei trockenem Wetter vermindert immer die Gefahr des Faulens.
Die Lagerfähigkeit hängt unter anderem vom Erntzeitpunkt ab. Das Wachstum und die Einlagerung der Inhaltsstoffe sollten vor der Ernte abgeschlossen sein.
Weiterhin ist die Haltbarkeit sehr stark abhängig vom Klima im Vorratsraum - von der Lagertemperatur, von der relativen Luftfeuchte und der Luftzusammensetzung im Lagerraum und von der Ethylenproduktion bzw. der Ethylenverträglichkeit der eingelagerten Produkte. Ausführliche Informationen dazu haben wir für Sie unter Lagerbedingungen im Lagerraum.
Tipps für die richtige Apfelernte:
- Lageräpfel immer mit Stiel ernten.
- Nicht zu spät ernten, dann halten die Äpfel nicht so lang. Aber für einen guten Geschmack müssen die Äpfel natürlich reif sein. Den richtigen Erntezeitpunkt bei Äpfeln ermitteln Sie ganz einfach: einen Apfel aufschneiden und die Farbe der Kerne anschauen. Sind die Kerne noch weiß, dann warten Sie besser noch. Sind die Kerne braun, ist der Apfel reif. (genial einfach - schlaue Oma)
- Die Äpfel nicht bei Sonne pflücken oder die Äpfel vor dem Einlagern erst abkühlen lassen, niemals warme Äpfel einlagern.
Tipps für die richtige Ernte von Möhren / Karotten:
- Das Kraut von der Möhre nicht abschneiden, sondern abdrehen.
- Die Möhren vor dem Einlagern nicht waschen, überschüssige Erde nur mit der Hand vorsichtig abwischen / abstreifen. Nicht abklopfen!
- Wenn Sie Ihre Möhren in Etappen ansäen, nehmen Sie die Möhren aus der letzten Saat. Späte Möhren sind für die Lagerung am besten geeignet.
Tipps für die richtige Ernte von Roter Bete:
Für Rote Bete gilt fast das Gleiche wie für Möhren.
- Wegen dem Ausbluten das Kraut von der Roten Bete nicht abschneiden, sondern abdrehen.
- Die Rote Bete vor dem Einlagern nicht waschen, überschüssige Erde nur mit der Hand vorsichtig abwischen / abstreifen. Nicht abklopfen!
- Zum Essen ernten wir die erste Rote Bete schon Ende Juli / Anfang August. Die Rote Bete zum Einlagern sollten Sie aber erst ab Oktober bis vor dem ersten Frost ernten.
Tipps für die richtige Ernte von Kürbis:
Omas Tipp: Bei Kürbis musst Du unterscheiden, ob Du ihn sofort essen oder lagern willst. Wenn Du Ihn sofort essen willst, musst Du nur abwarten bis er so groß ist, dass er Dich und die Familie satt bekommt. Dann schmeckt er zwar nicht ganz so aromatisch wie ein voll ausgereifter Kürbis, aber umbringen tust Du niemanden damit. Willst Du den Kürbis möglichst lange lagern, solltest Du folgendes beachten:
- Nur reife Kürbisse ernten, unreife Kürbisse sind nicht so lang lagerfähig. Die Erntereife kann man durch klopfen erkennen, der Kürbis klingt dann hohl. Ein sichereres Erkennungsmerkmal ist allerdings der Zustand des Stieles. Erst wenn der grüne Stiel braun wird und eingetrocknet bzw. holzig aussieht, ist der Kürbis reif zur Ernte. Je nach Sorte und Witterungsverlauf ist das ab Ende August bis Anfang September.
Vor den ersten Bodenfrösten sollte die Ernte abgeschlossen sein. Fruchtfleisch das gefroren war, fault schnell und ist zur Lagerung nicht geeignet.
Außerdem: nur reife Kürbisse reifen nach und können so ein gutes Aroma ausbilden. - Den Kürbis immer bei trockenem Wetter ernten. Das Abtrennen des Stiels ist immer eine Verletzung der Pflanze, also eine Wunde. Bei nassem Wetter ist dann die Gefahr größer, dass die Pflanze an dieser Stelle anfängt zu faulen.
- Bei der Ernte immer ein Stück Stiel an der Pflanze belassen, die Schale nicht verletzen, keine Druckstellen erzeugen und eventuell anhaftende Erde entfernen. Das sind alles Maßnahmen, die ein schnelles Faulen verhindern.
- Den Kürbis nie am Stiel tragen. Dabei besteht immer die Gefahr, dass der Stiel abreißt und die Schale verletzt wird. So ein verletzter Kürbis wird dann auch schneller faul.
Wenn die Kürbisse reif sind, sollte man sie aber auch nicht mehr unnötig lang im Beet liegen lassen, sondern ernten. Ansonsten freuen sich die Mäuse oder die Kürbisse fangen an zu faulen.
Geheimtipp: Zur Aussaat nur die dickkernigen Samen nicht die dünnkernigen benutzen.
Sie können den Samen ab Mitte Mai direkt in die Erde stecken. Das freut besonders die Schnecken, Vögel und Mäuse - schmeckt sehr lecker. Dadurch kann es passieren, dass sich aus dem Samen keine Kürbispflanzen entwickeln und Sie dann im Herbst keine Kürbisse haben. Besser ist es, 2 bis 3 Samen pro Pflanzloch Ende April im Topf am Fenster vorzuziehen.
Optimal ist es, die spitze Seite des Kernes nach unten zu stecken, dort wächst die Wurzel heraus. Die Saattiefe sollte 1 bis 1,5 cm betragen - Faustregel: maximal 1 bis 2 mal so tief, wie der Samen lang ist.
Ausgepflanzt wird dann nach den Eisheiligen ab ca. Mitte Mai. Von den Pflanzen, die sich aus den 2 bis 3 gesteckten Samen gebildet haben, brechen Sie die schwachen weg und lassen nur die stärkste Pflanze übrig. Besonders gut gedeihen Kürbisse auf dem Kompost.